In einem innovativen Pilotprojekt in Wusterhausen/Dosse sollen ab sofort Lebensmittel direkt vom Wochenmarkt zu den Bewohnern in entlegenen Dörfern geliefert werden. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Versorgungssicherheit in ländlichen Gegenden zu gewährleisten.

Statt eines Dorfladens oder eines kleinen Spätkaufs an der Ecke sollen in Nordwest-Brandenburg nun Liefer-Drohnen eingesetzt werden, umAnwohner in entlegenen Ortschaften mit frischen Lebensmitteln zu beliefern. In der Gemeinde Wusterhausen/Dosse im Kreis Ostprignitz-Ruppin wird am Freitag einvom Bund geförderter Test starten, bei dem Gemüse, Obst, Kuchen und Brot per Drohne geliefert werden. In Südbrandenburg sollen Drohnen am Flugplatz Welzowebenfalls erstmals Papierpost zustellen. Allerdings werden die Flüge beistarkem Wind und Gewitter aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden.

Verschiedene Anbieter testen immer wieder den Einsatz von Drohnen, um Haushalte auf dem Land aus der Luft zu versorgen. Im vergangenen Jahr wurde im südhessischen Odenwald ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Lebensmittel in Kombination mit einem Lastenrad geliefert wurden. Trotzzahlreicher Experimente und Forschungsprojekte ist noch unklar, wann Drohnentatsächlich im Alltag der Menschen zum Einsatz kommen könnten. Ein regulärer Betrieb für den Einzelhandel oder die Deutsche Post ist bisher nicht geplant.

Im Rahmen des Experiments in Wusterhausen werden Drohnen Lebensmittel von Händlern auf dem Wochenmarkt in drei Ortsteile bringen, diebis zu 12 Kilometer entfernt liegen. Mindestens ein Dutzend Haushalte werdendie kostenlosen Lieferungen der "Marktschwalbe" testen. DieFluggeräte können eine Box mit bis zu drei Kilo Gewicht transportieren undkönnen auch bei leichtem Wind und Regen starten.

Die Testkunden müssen ihre bestellten Waren an festenPunkten abholen, wo die Drohne landet. Auch am Flugplatz Welzow wird ein ersterDrohnenflug mit Papierpost am Freitag stattfinden. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach wird den Flug begleiten, bei dem Zustellfahrzeuge mit Drohnenausgestattet sind, die mittels einer 5G-Netzanbindung die Post zum Empfängerbringen.

Trotz der Offenheit des Lebensmittelhandels für innovativeLösungen ist es ungewiss, ob und wann eine regelmäßige Warenlieferung perDrohne in Deutschland umgesetzt werden kann. Bisher wurden Drohnenhauptsächlich für eilige Lieferungen wie Arzneimittel eingesetzt, aber dietechnologischen Fortschritte ermöglichen mittlerweile auch den Transportschwererer Pakete. Auch die Deutsche Post hatte einen Paketkopter für Testzwecke eingesetzt, plant aber derzeit keinen Regelbetrieb für die Paketzustellung per Drohne.

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